WISSEN, MEINUNGEN & TRENDS
Manche Projekte beginnen nicht mit Wachstum, sondern mit dem Risiko des Verlusts. Im Fall der Bremer Einrichtung “Haus am Dobben” ging es nicht nur um den Weiterbetrieb einer Pflegeeinrichtung – es ging darum, ein seltenes Versorgungsangebot zu bewahren, das vielen Menschen Stabilität und Würde im Alltag gibt. Dass dies gelungen ist, war nur möglich durch intensive Abstimmungen, pragmatische Lösungen – und einen klaren Kompass.
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AUSGANGSLAGE: EIN FRAGILES ANGEBOT DROHT ZU VERSCHWINDEN
Das Haus am Dobben war über Jahre ein Zuhause für Menschen, die in anderen Einrichtungen oft keinen Platz finden: Menschen mit Suchterkrankungen, psychischen Beeinträchtigungen oder Erfahrungen der Obdachlosigkeit. Mit der Insolvenz des bisherigen Betreibers war nicht nur der Betrieb, sondern auch das gesamte Konzept gefährdet. Die Immobilie selbst – aus zwei Altbauten zusammengefügt – entsprach nicht mehr den baulichen Anforderungen. Eine Fortführung war brandschutztechnisch und wirtschaftlich kaum denkbar.
EINE LEERSTEHENDE IMMOBILIE – UND DIE CHANCE, ETWAS ZU BEWAHREN
Zur gleichen Zeit stand in Gröpelingen eine andere Einrichtung leer – das ehemalige Haus Seewenje. Auch dieses Haus war wirtschaftlich angeschlagen, die 67 Plätze lagen überwiegend in Doppelzimmern, ein Umbau war notwendig, teuer und mit Platzverlust verbunden. Doch: Es bot Potenzial. Denn für ein spezielles Betreuungskonzept wie das des Haus am Dobben war es genau die richtige Basis.
Als vom Insolvenzverwalter beauftragte Berater:innen haben wir innerhalb weniger Wochen einen komplexen Prozess strukturiert:
- Ein passender Betreiber (Probed GmbH & Co. Bremen KG) wurde identifiziert
- Ein tragfähiges Betriebskonzept mit 49 Einzelzimmerplätzen entwickelt
- Eine dauerhaft refinanzierte Investkostenmiete verhandelt
- Ein Befreiungsbescheid nach BremWoBeGBauVO erreicht
- Pflegekassen, Eigentümer, Stadt, Heimaufsicht und Bauverwaltung zusammengeführt
BEWAHREN HEISST AUCH: WERTERHALT ERMÖGLICHEN
Auch für Eigentümer ist ein Projekt wie dieses relevant: Leerstand oder Nutzungseinschränkungen führen zu Wertverlusten. Hier konnte die Immobilie funktional und wirtschaftlich stabilisiert werden – mit refinanzierten Investkosten, einem sicheren Betreiber und klaren Rahmenbedingungen. Statt Unsicherheit herrscht nun wieder Nutzungssicherheit – ein Gewinn für alle Beteiligten.
FAZIT: BEWAHREN BRAUCHT STRUKTUR – UND HALTUNG
Das neue Haus am Park zeigt: Es gibt Alternativen zur Abwicklung – wenn man sie gestaltet. IMMOTISS hat nicht nur ein Versorgungskonzept gerettet, sondern auch Strukturen geschaffen, die Bestand haben. Genau dafür stehen wir: Wir entwickeln Lösungen – gerade da, wo andere längst aufgeben.
Sie stehen vor der Herausforderung, etwas Wertvolles zu bewahren? Wir unterstützen Betreiber, Kommunen und Eigentümer dabei, Perspektiven für sensible Einrichtungen zu entwickeln.