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Pflegeheim-Insolvenzen im Faktencheck

Von einer „Schließungswelle“ kann keine Rede sein: Der Pflegemarkt zeigt sich robust, die Versorgung bleibt stabil und eröffnet Spielräume für neue Strategien.

#IMMOTISS-REPORT

„Heimsterben“, „Pleitewelle“, „Systemkrise“ – die Schlagzeilen der letzten Monate zeichnen ein dramatisches Bild des deutschen Pflegemarkts. Doch die Realität sieht anders aus. Unser neuer IMMOTISS-Insolvenzreport 2025 zeigt, dass der Markt weit stabiler ist, als es die öffentliche Debatte vermuten lässt – und dass Insolvenzen nicht zwangsläufig ein Scheitern bedeuten, sondern häufig den Beginn von Veränderung und Neuausrichtung markieren.

Die Zahlen sprechen für sich: 2023 meldeten bundesweit 205 von 11.250 stationären Pflegeeinrichtungen Insolvenz an. Davon wurden lediglich 44 Häuser endgültig geschlossen, rund 80 % der betroffenen Einrichtungen blieben durch Fortführung oder Übernahme in Betrieb. 2024 waren es bei 11.600 Einrichtungen nur 66 Insolvenzen mit 14 dauerhaften Schließungen – 78 % der Betriebe liefen weiter. Die Ausfallquote lag damit bei lediglich 0,39 % (2023)und 0,12 % (2024).

„Die Daten zeigen eindeutig: Von einer Schließungswelle kann keine Rede sein“, betont Jochen Zeeh, Geschäftsführer von IMMOTISS care. „Tatsächlich handelt es sich um einen Anpassungsprozess – und dieser eröffnet Chancen für neue Konzepte, moderne Betreiberstrategien und nachhaltige Geschäftsmodelle.“

Markt im Wandel – Versorgung bleibt gesichert

Besonders auffällig: 93 % der Schließungen im Jahr 2024 betrafen kleinere Einrichtungen mit weniger als 80 Betten. Diese Betriebe sind oft besonders anfällig für Fachkräftemangel, steigende Energie- und Sachkosten oder regulatorische Anforderungen.

Trotzdem bleibt die Versorgung gewährleistet. Pflegeplätze sind Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge, und selbst bei Insolvenzen gelingt es häufig, Betriebe durch Übernahmen oder neue Konzepte fortzuführen. Für Investoren, Betreiber und Projektentwickler entstehen daraus Chancen – sei es durch gezielte Restrukturierungen, strategische Zukäufe oder die Entwicklung zukunftsfähiger Betriebskonzepte.

Auch der Blick auf das Gesamtbild relativiert die Lage: Im Jahr 2023 entfielen nur 12 % aller Insolvenzverfahren im Gesundheits- und Sozialwesen auf Pflegeunternehmen, 2024 waren es 8,6 %. Im Zehnjahresdurchschnitt liegt der Anteil bei rund 5 %.

Fazit: Kein Krisensignal, sondern ein Markt in Bewegung

Die Analyse macht deutlich: Insolvenzen im Pflegemarkt sind kein Zeichen eines drohenden Zusammenbruchs, sondern Ausdruck eines strukturellen Wandels. In vier von fünf Fällen bleibt der Betrieb einer Einrichtung bestehen – häufig in neuer Trägerschaft oder mit neuem Konzept. Pflegeimmobilien bleiben damit ein zentraler Bestandteil der sozialen Infrastruktur und eine langfristig attraktive Assetklasse.

Angesichts des demografischen Wandels und einer weiter steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen wird der Bedarf an Pflegeplätzen in den kommenden Jahren wachsen. Wer frühzeitig handelt und Marktmechanismen versteht, kann diesen Wandel aktiv gestalten – und aus Risiken Chancen machen.

Vollständigen Insolvenzreport 2025 herunterladen:

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Sprechen Sie uns gern an, wenn Sie Betreiberstrukturen weiterentwickeln, Geschäftsmodelle zukunftsfähig gestalten oder neue Refinanzierungsstrategien prüfen möchten. Weitere Informationen zu unserem Leistungsportfolio finden Sie hier: Refinanzierung & Betriebsentwicklung

 

 

Kevin Hoffmann

Kevin Hoffmann

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