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Die Pflegebranche braucht eine Abkehr von Einmalzuschüssen hin zu einer echten Regelfinanzierung. Der Beitrag erklärt, warum IT-Support heute so essenziell ist wie Strom und Wasser – und wie Einrichtungen ihre laufenden Kosten sauber gegenüber Kostenträgern verargumentieren können.
Der Ruf nach digitalen Lösungen in der Pflege ist begründet und notwendig. Begleitforschungen belegen, dass beispielsweise eine sprachgestützte Dokumentation den administrativen Aufwand um bis zu zwei Drittel reduzieren kann. Diese Zeitersparnis kommt direkt der Versorgung zugute. Doch während der Nutzen unbestritten ist, wird in Deutschland bei der Finanzierung oft zu kurzfristig gedacht: Der Fokus liegt meist rein auf dem Investitionsvolumen.
Die Problematik der „Einmal-Förderung“
Viele Einrichtungen nutzen aktuell den einmaligen Zuschuss nach § 8 Abs. 8 SGB XI (bis zu 12.000 Euro). Diese Anschubfinanzierung ist wichtig, greift jedoch zu kurz. Digitalisierung ist kein abgeschlossenes Projekt, sondern ein fortlaufender Prozess. Lizenzgebühren, Software-Updates, Wartung und kontinuierliche Schulungen verursachen laufende Kosten. Wer hierfür keine langfristige Strategie entwickelt, riskiert, dass angeschaffte Technik nach der Förderperiode zur finanziellen Belastung wird.
Bayern als Vorbild für Regelfinanzierung
Wie im care konkret-Artikel dargelegt, zeigt der Blick nach Bayern, dass alternative Modelle möglich sind. Dort wurden 2024 Pauschalen je Pflegeplatz für IT- und Digitalisierungsaufwendungen eingeführt. Dieses Modell kombiniert Anschubfinanzierung mit einer Regelfinanzierung über die Pflegesätze. Es setzt den ökonomisch richtigen Anreiz: Digitalisierung nicht nur einzuführen, sondern dauerhaft und professionell zu betreiben.
IT-Support ist das neue „Strom und Wasser“
Ein Aspekt, der in der Diskussion oft unterschätzt wird, ist die grundlegende Bedeutung der Infrastruktur. Ein moderner Pflegebetrieb ist heute ohne funktionierende IT faktisch nicht mehr arbeitsfähig. IT-Support ist damit zur kritischen Ressource geworden – so unverzichtbar wie Strom und Wasser.
Daraus folgt: Der technische Support kann nicht mehr als Nebenaufgabe der Verwaltung abgebildet werden („wenn mal Zeit ist“). Ohne professionelle, dauerhafte Betreuung gefährdet man nicht nur die Datensicherheit, sondern auch die Akzeptanz der Mitarbeitenden. Wenn der „Strom ausfällt“ – also das System hakt – steigt der Frust, nicht die Effizienz. Diese Daueraufgabe muss finanziell abgebildet sein.
Strategische Implikationen für Betreiber
Für Pflegeeinrichtungen bedeutet dies: Investitionen müssen von Anfang an so geplant werden, dass sie gegenüber Kostenträgern verargumentierbar sind. In der Praxis ist die genaue Zuordnung – welche Kosten in die Investitionskostenförderung fallen und welche über Pflegesatzverhandlungen abgedeckt werden können – oft komplex und länderspezifisch.
Hier unterstützen wir Träger und Einrichtungen: Wir analysieren nicht nur den technischen Bedarf, sondern liefern die notwendige Argumentationsbasis für die Refinanzierung. Ziel ist es, Digitalisierung aus der Ecke des „Nice to have“ herauszuholen und als refinanzierten Standard zu etablieren.
Den vollständigen Artikel in aus der Care Konkret hier lesen: PDF-Download
Haben Sie Fragen zur Refinanzierung Ihrer Digitalstrategie?
Sprechen Sie uns an. Wir prüfen gemeinsam, wie sich Investitionen und laufende Kosten in Ihrem Bundesland optimal abbilden lassen.
Ihre Ansprechpartnerin für Fragen rund um Refinanzierung und Betriebsentwicklung ist:
Maximilian Jager
Refinanzierung & Betriebsentwicklung

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